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ERSTE HILFE OUTDOOR

Neben den regulären Kursen bietet die Outdoorschule Süd e.V. auch individuelle Gruppenseminare zum Thema „Erste Hilfe Outdoor“ an, die genau auf die jeweiligen Bedürfnisse der Gruppe oder Institution abgestimmt und geplant werden. Für weitere Infos hierzu, wenden Sie sich bitte an:

Outdoorschule Süd e.V.

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Telefon: 0761 45 89 54 66

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Erste Hilfe Outdoor

Interview mit Angela Matheußer, Geschäftsführerin der Outdoorschule Süd e.V.

Von Katja Henninger  Ausgabe 06 10/2018

Was ist bei einem Outdoor-Notfall anders als bei einem Notfall in der Stadt?

Bei einem Outdoor-Notfall verlängern sich die Zeiten bis die professionelle Rettung eintrifft, je nach Örtlichkeit, deutlich und die Gewährleistungsfrist von 8 bis max. 15 min kann nicht eingehalten werden. Das liegt daran, dass der Unfallort nicht direkt angefahren werden kann, so dass eine technische Rettung in Form von Bergwacht oder Feuerwehr/THW notwendig wird (je nach Gebiet). Im europäischen und außereuropäischen Ausland verlängern sich die Rettungszeiten noch mehr, so dass ich mehr medizinische Kenntnisse brauche, um einen Patienten über einen längeren Zeitraum versorgen zu können und um besser erkennen zu können, ob es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall handelt oder nicht.

Auf welche typischen Gefahren und besonderen Situationen muss ich mich einstellen, wenn ich alleine, mit meiner Familie oder einer Gruppe in der freien Natur unterwegs bin?

Als erstes muss ich mehr Augenmerk auf das Risiko für mich, meine Familie und den Verletzten selbst legen. Wenn zum Beispiel jemand im Gebirge in einem Geröllfeld stürzt und liegen bleibt, ist es je nach Witterung und Art des Gerölls erst einmal notwendig, den Verletzten aus der Gefahrenzone zu retten. Im Extremfall kann es auch dazu kommen, dass ich den Verletzten gar nicht gefahrfrei erreichen kann und damit entscheiden muss, nicht hin zu gehen und nur die Rettungskette in Gang zu setzen.

Typische Verletzungen outdoor sind Wunden jeglicher Art und Verletzungen des Stütz- und Bewegungsapparates wie Verstauchungen, Prellungen, Luxationen oder Brüche. Hinzu kommen Probleme wie Dehydrierung oder Atemstörungen. Auch chronische Erkrankungen können im Gebirge oder in der Kälte eine andere Vorgehensweise erfordern als in der Stadt.

Worauf ist bei Erster Hilfe Outdoor zu achten?

Ich muss auf meine eigene Sicherheit achten, mich orientieren können, damit ich die Rettung an die richtige Stelle lotsen kann und dass ich so schnell wie möglich alle Maßnahmen einleite, um lebensbedrohliche Zustände so schnell und so weit wie möglich zu stabilisieren.

Auch Infektionen spielen weiter draußen eine größere Rolle, da ich bei Rettungszeiten über mehrere Tage auch damit als Helfer konfrontiert werde.

Wie kann ich mich auf Notfälle bei Outdoor-Aktivitäten vorbereiten?

Am besten natürlich mit einem Erste Hilfe Outdoor Kurs der Outdoorschule Süd. ;-)

Klassische Erste Hilfe Kurse sind dafür nur bedingt geeignet, da der Inhalt sich nach einer Rettungszeit bis max. 15 min ausrichtet.

Weiterhin ist es gut, sich im Vorfeld Gedanken über die Rettungsmöglichkeiten vor Ort zu machen. Dazu gehören Dinge wie, wie funktioniert die Rettung in diesem Land, wie ist die Notrufnummer, brauche ich alternative Alarmierungsmittel wie Satellitentelefon, Beacon usw., was sind spezielle Gefahren in dem Gebiet usw.

Welche Notfallausrüstung sollte ich bei meinen Outdoor-Abenteuern, egal ob alleine oder mit einer Gruppe, immer dabei haben?

Eine ausreichend bestückte Erste Hilfe Tasche mit Materialien, die sowohl für eine Notfallversorgung geeignet sind als auch für eine Wundversorgung mit Verbandswechsel über mehrere Tage. Wenn ich ins außereuropäische Ausland gehe, sollte ich mir im Vorfeld mit meinem Hausarzt zusammen eine Notfallapotheke zusammenstellen lassen, die ich mit integriere. (da gehören zum Beispiel ein Breitbandantibiotikum, ein Schmerzmittel usw. hinein).

Welche Maßnahmen können Institutionen und Anbieter, die im Outdoor-Bereich tätig sind, ergreifen, um auf Notfälle vorbereitet zu sein und den Sicherheitsfaktor zu erhöhen?

Sie können für ihre Aktivitäten eine Risikoanalyse machen, ein Sicherheitskonzept erstellen und ein Krisenmanagement erarbeiten. Für all diese Punkte gibt es geeignete Fortbildungen und Unterstützungsmöglichkeiten. In diesem Rahmen ist es natürlich auch zwingend notwendig, dass die Mitarbeiter in Erste Hilfe Outdoor geschult sind, um im Notfall auch adäquat und kompetent reagieren zu können und auch im Bereich Notfallmanagement fit zu sein, um auch die Restgruppe mit betreuen zu können.